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Umfrage: Die Deutschen wollen den Digitalisierungs-Turbo

Sind die Deutschen doch nicht so unwillig der Digitalisierung gegenüber wie gedacht? Eine neue Forsa-Umfrage zeigt, dass die Bundesbürger sehr wohl eine große Chance in der Digitalisierung sehen, insbesondere durch die Einflüsse der Corona-Pandemie. Sie kritisieren die Politik vor allem für die unzureichende Digitalisierung an Schulen und der Verwaltung. Das müsse sich mit der neuen Bundesregierung ändern.

Den Digitalisierungsturbo zünden

Die meisten Parteien haben sich im Wahlkampf für ein Digitalministerium ausgesprochen, um den Ausbau der digitalen Infrastruktur zu beschleunigen. Das zuvor eher stiefmütterlich behandelte Thema ist durch die Corona-Pandemie in den Mittelpunkt der politischen Aufgaben gerückt – denn die Bürger fordern es mehr denn je ein. Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Dr. Marco Buschmann, sagt: „Die Corona-Pandemie hat die Defizite wie durch ein Brennglas offengelegt.“ Man müsse dringend das Digitalchaos aufräumen und den Digitalisierungsturbo zünden.


Die Politik tut zu wenig

Der Leiter der Politik- und Sozialforschung von Forsa, Dr. Peter Matuschek, bemerkt nach den Umfrage-Ergebnissen des Digitalisierungsmonitors 2021: „Zum vierten Mal in Folge zeigen die Daten klar: Die Offenheit der Bürger für die Digitalisierung ist ungebrochen hoch, sie stellen der Politik aber ein schlechtes Zeugnis bei der Umsetzung aus.“ Fast neun von zehn Deutschen haben laut der Studie den Eindruck, dass die Politik zu wenig tut, um die Bevölkerung auf das digitale Zeitalter vorzubereiten. Vor allem das Urteil über die Digitalisierung an Schulen fällt bei 85 Prozent der Befragten vernichtend aus. Starke 90 Prozent finden, dass Lehrer noch immer schlecht auf den digitalen Unterricht vorbereitet sind.


Die universelle “Deutschland-App”

Genauso schlecht schneidet die Digitalisierung in der Verwaltung ab. 86 Prozent der Menschen möchten künftig Online-Dienstleistungen der Behörden nutzen, 55 Prozent sind bisher mit dem Angebot unzufrieden. Die meisten wünschen sich ein zentrales Online-Verwaltungsportal und die digitale Beantragung von Personalausweis und Reisepass. Auch die digitale An- und Abmeldung des Wohnsitzes steht recht weit oben. 63 Prozent der Befragten glauben jedoch, dass es noch mehr als zehn Jahre dauern wird, bis ein Großteil der Verwaltungsanliegen vollständig online erledigt werden kann.


Verschiedene Experten fordern vor allem, auf die langwierigen Planungs-, Genehmigungs- und Förderverfahren zu verzichten. Die Rede ist von einer universellen „Deutschland-App“, die sämtliche Behördengänge für die Bürger unkompliziert möglich macht.



Fazit

Die Deutschen sind bereit dazu, sich auf die Digitalisierung einzulassen, nehmen dafür aber die Politik in die Pflicht. Diese müsse für eine deutlich verbesserte digitale Infrastruktur Sorge tragen und müsse sowohl Behörden als auch den Sektor Bildung schneller & zielgenauer digitalisieren. Die Politik setzt dafür auf ein Digitaliministerium. Um die Digitalisierung zu beschleunigen, muss die Bundesregierung vor allen Dingen die unklaren Zuständigkeiten bei Bund, Ländern und Kommunen klären und ein modernes, innovationsfreundliches Datenrecht entwickeln. Sie muss bei all dem - um es salopp auszudrücken - den Turbo reinhauen.


Info: Der Digitalisierungsmonitor wird jährlich vom Meinungsforschungsinstitut Forsa erhoben. 1006 Bürger ab 18 Jahren wurden 2021 nach einem Zufallsverfahren befragt. Den Auftrag für die Umfrage erteilte die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag.




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